Fühlst du dich oft von Reizen überwältigt? Brauchst du viel Zeit für dich allein, um wieder Kraft zu tanken? Viele beschreiben sich vorschnell selbst als „introvertiert“ oder „hochsensibel“, dabei sind diese beiden Wesenszüge nicht dasselbe.
Wenn du deine Herausforderungen wirklich verstehen willst, ist es entscheidend, den Unterschied zu kennen. Denn je nachdem, ob es sich um eine Frage deiner Energiequelle oder deiner Reizverarbeitung handelt, ist die Lösung für deine Erschöpfung eine andere.
Introversion ist ein klassisches Persönlichkeitsmerkmal. Es beschreibt, wo du deine Energie herholst.
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Merkmal |
Was es für dich bedeutet |
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Die Energiequelle |
Du tankst auf, wenn du allein bist und dich mit deiner inneren Welt beschäftigst (Gedanken, Interessen, Kreativität). |
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Soziale Interaktion |
Große Gruppen, laute Partys oder Small Talk sind anstrengend und zehren an deinem Akku. Du bevorzugst Tiefe und Bedeutung in Beziehungen. |
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Die Notwendigkeit |
Dein Rückzug dient dazu, deinen inneren Akku aufzuladen und dich von der sozialen Interaktion zu erholen. |
Kurz gesagt: Wenn du introvertiert bist, ist der Rückzug ein Bedürfnis zur Energiegewinnung.
Hochsensibilität (HSP), wissenschaftlich als Sensorische Verarbeitungssensitivität (SPS) bekannt, ist ein biologisches Temperamentsmerkmal, das etwa 15 bis 20 % der Menschen betrifft1. Es geht darum, wie tief und intensiv dein Nervensystem Reize verarbeitet.
Kurz gesagt: Wenn du hochsensibel bist, dient der Rückzug der Reizregulation, weil die Informationsflut im Gehirn zu groß wird. Dein Nervensystem braucht Zeit, um alles zu sortieren.1
Hier liegt der Hauptgrund für die Verwirrung:
Der Unterschied im Kern: Du kannst introvertiert sein, ohne von sensorischen Reizen überwältigt zu werden. Aber als HSP wirst du von Reizen überwältigt – egal, ob du deine Energie nach innen oder außen richtest.
Es ist eine enorme Erleichterung, die Unterschiede zwischen Introversion und Hochsensibilität zu verstehen. Du weißt jetzt, warum du dich in bestimmten Situationen so fühlst, wie du dich fühlst.
Aber seien wir ehrlich: In unserem stressigen Alltag vergessen wir dieses Wissen nur allzu schnell. Wir verfallen in alte Muster und ignorieren unsere Bedürfnisse, bis die Erschöpfung uns einholt. Wir wissen zwar, was wir tun sollten, aber wir müssen regelmäßig daran erinnert werden.
Genau dafür habe ich die folgenden Checklisten entwickelt. Sie dienen als dein persönlicher „Kurz-Check” und „Reminder” im Trubel des Alltags. Finde heraus, ob du gerade deinen Energie-Akku (Introversion) oder dein Reiz-Radar (Hochsensibilität) pflegen musst!